Die Wiener "Edition geistreich" möchte sich als Verlag zur Aufgabe machen, Geistreiches lesbar zu machen. Mit „Von Anfang an weiß Liebe, dass sie lebt“, den Sonetten von William Shakespeare in einer Nachdichtung von Reiner Brückner, widmen wir unser erstes bedrucktes Papier einer der großen Säulen der Weltliteratur und zugleich der wichtigsten Tugend, die es gibt: Der LIEBE.
„Die Sonette“ von William Shakespeare in einer Nachdichtung von Reiner Brückner
Buchbesprechung
WDR Hörfunk
Reiner Brückner wurde 1943 in Schweidnitz/Schlesien geboren; 1946 – als typisches Flüchtlingskind - nach Gahlenz/Sachsen verschlagen. 1959 folgte die nächste Flucht nach Westberlin, wo er für vier Jahrzehnte heimisch wurde, studierte (Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte), eine Familie gründete und sich den Herausforderungen der „68er“ stellte – u.a. viele Jahre als „Kulturreferent der Berliner Jungsozialisten“ und als Mitbegründer der „Friedensbewegung“. Beruflich schlug er den Weg als Journalist ein und arbeitete – als Medien-Fachmann – für „FR“, „SZ“, „Die Welt“, „Tagesspiegel“, „Stuttgarter Zeitung“, „Kölner Stadtanzeiger“ und zahlreiche andere Blätter. Nebenbei schrieb er das Fußball-Sachbuch „Deutschlands Traumelf“ (mit Karl-Walter Reinhardt) und realisierte für den WDR die TV-Dokumentation „Der Mann, der Goebbels jagte“ (mit Mathias Haentjes).
1997 wechselte er noch mal den Wohnsitz, zog nach Köln, heiratete Barbara Brückner und wurde durch diese Beziehung ein 50-prozentiger „Wahl-Österreicher“. Letzteres muss erwähnt werden, weil auf der Fegg in Vorarlberg, auf einer alpinen Vorsäss-Hütte, die meisten Shakespeare-Nachdichtungen entstanden und eigene Gedichte, auch eigene Sonette. Der dichterischen Anonymität entriss RB die Internet-Kulturzeitschrift „escapade-belles-lettres“ (Herausgeberinnen Flora Jörgens und Silke Vogten) und der WDR (u.a. die Lyrik-Reihe „Liegen bleiben“, Manon Jungmann).
Gahlenz, Berlin, Köln, Bezau und Wuppertal werden womöglich eines Tages jene Orte sein, an denen man nach den Spuren jenes „Anonymus“ sucht, der „Anonymus“ Shakespeare im Verse-Himmel gelegentlich sehr nahe kam.
Beuys Uecker
Günter Grass und Klaus Bednarz haben mit Interesse und großer Neugier auf das Projekt der Shakespeare-Sonette-Nachdichtung von Reiner Brückner geschaut, die Vollendung leider nicht mehr erlebt. Die Edition geistreich hat beeindruckt, dass Reiner Brückner sich die Hälfte seines Lebens den 154 Sonetten des Großmeisters gewidmet hat. Begonnen Anfang der 60er Jahre, den Schlusspunkt gesetzt im Herbst 2010. Keine seiner deutschen Sonett-Varianten, sprich Nachdichtungen, hat die erste Version überstanden. Allesamt wurden zwei, drei oder gar mehrere Male überarbeitet, somit wachsender Erkenntnis und zunehmender dichterischer Reife überantwortet. Der Autor hat sich viel Zeit für den großen William Shakespeare genommen, sich niemals angemaßt, ihn augenblicklich zu verstehen, ihn mit einem Fingerschnalzen zu knacken.
"Ich bewundere die poetisch-betörende Sprache, den unverkennbaren Ton dieser Shakespeare-Nachdichtung. Ich habe mich kein einziges Mal in meinem langen 90-jährigen Leben an Dichtungen herangewagt. Dazu gehört ein kühner Mut, den ich nie habe aufbringen können. Brückner ist es gelungen, das Wesen jedes Sonetts wiederzugeben, trotz der Verschiedenheit der Details. Er hat diese große Herausforderung geschafft!"
Georges-Arthur Goldschmidt,
herausragender Schriftsteller und Übersetzer
Mit Sprache fängt alles an . Wir vernachlässigen sie. Die Sonette dagegen sind eine Huldigung an das Wort - und an das Herz. Und ...es klingt...klingt...klingt ...wirkt nach - in der Seele. Was für eine Wirkung !
Ulli Potofski,
Moderator, Autor, Produzent und Bambi-Preisträger
"Ich bin begeistert von Ihrer deutschen Version der "Shakespeare-Sonette". Besonders gut gefällt mir, wie einfallsreich Reiner Brückner sich - bei genauer Beachtung des Metrums - aus der Affäre gezogen hat. Da Emily Dickinson (Anm.: legendäre amerikanische Dichterin, 1830-1886)) ebenso prägnant und formstreng dichtet wie Shakespeare, weiß ich sehr gut, wie lang man nachdenken muss, bis eine solche englische Gedichtzeile auf deutsch wirklich 'sitzt'. Chapeau!"
Gunhild Kübler,
Literarturwissenschaftlerin, Scheerbart-Preisträgerin für ihre Dickinson-Adaption
"Das Kompliment von Gunhild Kübler für Reiner Brückner - von mir besonders auch als Autor eigener Gedichte geschätzt - möchte ich mit einem doppelten chapeau claque überbieten. 'Von Anfang an weiß Liebe, dass sie lebt' kann ich nicht mehr aus der Hand legen - je n´arrive pas à m´en d´faire`!"
Flora Jörgens,
Mit-Herausgeberin der Kulturzeitschrift "Escapade-belles-lettres"
"War mit meinem Sohn bei der Premierenlesung in Wuppertal. Er war begeistert. Diese überragende Übersetzung ist zeitlos modern und trifft sogar Generation Y ins Herz. Das Buch ist ein haptisches und geistiges Erlebnis: Eine starke Alternative zum e-book."
Prof. Dr. Jonas Andermahr,
Arzt
"Der Autor macht die zeitlosen Geniestreiche Shakespeares nicht nur lebendig; er versteht es auch, dem Leser die unzähligen Varianten von Liebe näherzubringen, so, als würde der große englische Dichter noch leben. Er übersetzt - im wahrsten Sinne des Wortes - die gewaltigen Emotionen der >Sonette< in eine moderne Sprache, die jeder versteht. Das macht Lust auf copy & paste: Ich habe es ausprobiert (und den Urheber genannt) - sie war begeistert."
Heino Schütten,
Journalist und Kulturmanager
"Brücknersche Gesamtausgabe (letzter Hand?) der Nachdichtung der Shakespeare-Sonette berührt mich sehr. Viele Jahre habe ich die Arbeit des Autors begleitet und bestaunt. Schöner und sensibler können die Sonette in heutiger Zeit wahrscheinlich nicht übersetzt werden; die moderne Sprache trifft die Seele des Originals auf das Beste. Diese Ausgabe gehört in jede Bibliothek und in die Bücherschränke aller Shakespeare-Freunde."
Gabriele Wienert,
Ex-Bibliothekarin, Staatsbibliothek Berlin
Die Musik der Renaissance und des Frühbarocks - damals verstand man noch viel von der LIEBE - zieht mir durch's Gemüt, wenn ich Reiner Brückners Adaption der Shakespeare-Sonette lese, obwohl oder gerade weil sie uns in einem eher heutigen Sprachstil begegnen. Da folgt schon einmal Lust auf Frust, und 'perfekt getimte' Harmonie kann dennoch das Ohr verletzen. Wie dringend erscheint diese Botschaft in unserem Zeitalter der politischen Hassgesänge und programmierbarer Sextoys: 'Oh, komm zu mir, dass wir zusammen kommen!'"
Helmut Kopetzky,
Autor, preisgekrönter Radio-Feature-Macher und leidenschaftlicher Musiker
Shakespeare direkt: poetisch, heutig, zu Herzen gehend. Eine gelungene Nachdichtung.
Mathias Haentjes,
Filmemacher, Regisseur, Autor
"Einfühlsam, eigen, elegant."
Dr. Maximilian Hinnsen,
Facharzt
"Das Brückner'sche Ouevre eröffnet einen neuen und zeitgemäßen Zugang - ohne Zeitgeistiges - zu dem großen Dichter. Nicht-werktreu im allerbesten Sinne!"
Dr. Bärbel Altes,
Juristin
"Vielleicht gerade in diesem Forum töricht, sich als Gedicht-Muffel zu outen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich jemals für dieses Genre begeistern könnte - und dann auch noch gereimt. Lieber Reiner, du hast es mit deiner einfühlsamen Übersetzung der Shakespeare-Sonette geschafft! Tiefe Verbeugung und Dank, dass du mir diese Welt erschlossen hast."
Maja Lendzian,
Redakteurin, WDR
"Ich habe das - besonders schön edierte - Buch schon mehrfach erfolgreich verschenkt und mich selbst dabei nicht vergessen. Mich beeindruckt der tanzende Rhythmus der gefundenen Worte. Alles bleibt leichtfüßig und nichts wirkt gequält. So wünschen wir uns die Liebe! "
Jörg Jung,
Autor, Filmemacher und exzellenter Kunst-Kenner
Ein sprach-kreatives, einfühlsames Seelen-Balsam-Vademecum zur Orientierung im sich wandelnden, rotierenden Weltgeschehen...Shakespeares Sonette: In Brückners sensibler, zeitgemäßer Sprachdeutung ein weltliches, wohlklingendes Psalterium."
Josef Andermahr,
Ex-Lehrer und Eifel-Poet
»Sich so lange, so tief, so kritisch in die Worte eines Dichters einzuleben, auch die wortlosen Zwischenräume zu erfassen versuchend, und dann wiederum das Gefundene in eigenen Worten und eigenen Zwischenräumen frei zu reflektieren, – das ist wohl nur durch eine Motivation möglich (und geglückt!): lebendige Liebe. Und genau solch ein Tun und solche Werke sind es doch, die unsere Welt am wirksamsten bereichern und erfüllen! Danke, Reiner Brückner! „So lehrst du mich, was eins ist und doch zwei, / vereint in Liebe leben und doch frei.“ (Sonett 39)«
Dr.Suzanne Josek, Autorin
Zentrales Thema ist für Shakespeare die Liebe, Brückner beschwört sie aber nicht einfach, sondern – und das ist vielleicht das Schönste an diesen Nachdichtungen – lässt sie als Motor unserer Wahrnehmung erkennbar werden. Erst ist die Liebe da, und dann findet sie ihr Objekt. So erhält Shakespeares Lyrik einen ironisch-würzigen Beigeschmack und macht Lust, sie immer wieder zur Hand zu nehmen.
Kölnische Rundschau - Rezension von Thomas Linden
Die 154 Sonette von William Shakespeare.
In einer Nachdichtung von Reiner Brückner.
Format: 11,0 x 18,0 cm hoch
Umfang: 168 Seiten
Verarbeitung: Leinenband mit Goldfolienprägung
Preis 18,90 Euro